Nacktschicht mit Rock´n Proll
Hömma, ich ma wieder, ne? Hier, Dings, mit mein Garten. Dat Thema is noch lange nich an End.
Ich hatte mich da wat zurechtgedacht, damit ich endlich auch ma auf en grünen Zweich komm. Also wat dat Geld angeht. Und wie ich et drehn und wenden will, komm ich immer wieder an den Punkt, dat sich dat vom Geld her erst lohnen tut, wenn ich weniger spazieren geh und mehr maloch. Dafür brauch ich aber erstma mehr Ackerfläche, damit dat allet rund laufen kann. Sonst steh ich immer solange blöd inne Gegend rum oder geh aus Langeweile wieder Äppelflücken.
Ich also Plänchen gemacht, wat ich allet brauch. Dat Wichtichste is ja erstma Futter und Getränke. Musst´ ich vorher erstma machen. Auf Vorrat. Dann Werkzeuch - darfse ja nich vergessen. Musst´ ich vorher erstma kaufen. Und natürlich Klamotten, dat ich mich nich erkälten tu oder vonne Flöhe auffressen lass.
Da ging dat Problem schon los.
Et gab nix Gescheites zum Anziehn und lange rumfragen, ob mir ma einer ebend wat macht, wollt´ich auch nich. Ich denk, weisse wat? Wat juckt et mich, wie ich rumlauf, kaufse dich ebend´n Rock für de Arbeit, statt ne Buxe. Hauptsache, du stehs nich mit´n nackten Arsch inne Brennesseln. Für unterwechs tuts die alte Buxe noch und dann ziehse dich in Garten ebend um. Und Ersatzstiefel braucht´ ich auch noch. Die hatt´ich aber noch in´t Lager zu liegen. So´n halbabgelatschtes Paar von letzten Winter.
Und dann war et soweit. Rucksack gepackt und endlich los, Kommando Gartenrodung. Eine Woche Manöver ohne Feuerpause war angesacht.
Und getz kommt et. Habter eigentlich schon bemerkt, dat beim Ackern nich nur die Hacke und die Schüppe richtich leiden muss, sondern dat die Klamotten auch ratzfatz kaputtgehn?
Ich denk, jaleckmichannefutt, schon wieder neue Klamotten kaufen?
Nä! Dann malochse ebend nackich. Ob ich nu in´t Röcksken anne Schüppe steh oder blank zieh, is doch völlich Latte. Et sieht doch keine Sau. En bissken komisch kam ich mich schon vor, dat muss ich zugeben. Nackich in dicke Stiefels mit´n Rucksack auf´n Buckel und ne Schüppe auf´n Acker zu stehn. Habbich doch lieber vorher nomma fix geguckt, ob dat Gartentörken auch abgeschlossen is, dat keiner reinkommen kann. Kucken kann ja keiner. Dat Unkraut steht ja meterhoch.
Und wie ich mich so dran gewöhnt hab, dat mich den Wind getz auch von vorne ums Gekröse wehen kann, freu ich mich, dat ich ma wieder ne tolle Idee gehabt hab.
Ich pack also dat ganze Gelumpe neuerdings fein in Rucksack ein dat da nix drankommt und dann schmeiss einen Acker nach´n nächsten um. Immer, wenn ich Pause mach, zieh ich mich wieder an, dat ich mir nix einfangen tu. Ich will ja nich, dat mein Klein Piepentönsken Schnupfen kricht oder sowat. Dat Taschentuch hab ich nämmich zuhause vergessen und dafür renn ich nich extra wieder im Dorf.
Und so ging dat en paar Mal gut. Kannze ja auch nich meckern. Et is ja´n feinet Leben. Lecker Essen, frische Luft genießen, ausruhn, ab und an ma ausziehn, Acker umgraben, wieder anziehn, Nickerchen machen, lecker essen und so weiter.
Und weisse wat?
Getz is mich den Rucksack kaputtgegangen. Auf et letzte Fitzelken hält der grade noch zusammen. Ich glaub, wenn ich da dat nächste Mal wat reinpack, platz der mich einfach ausenander. Nu steh ich aber ganz schön doof da mitte Schüppe in mein Röcksken und die dicken Botten anne Füße und kann doch wieder nach et Dorf latschen, damit ich´n neuen Rucksack krich. Ohne geht ja nich. Nackich kein Problem, aber wie soll dat wohl ohne Rucksack gehn?
Hömma, wenn ich nich so ungelenkich wär, würd ich mich grad selbst in Arsch beissen. Ich Schlaumeier.
Aber wat solls? Et is ja bald Ostern. Vielleicht gibbet wat zum Feiern inne Kneipe oder auf´n Markt. Dann geh ich ebend nach Ostern wieder los. Und kochen muss ich auch schon wieder. Oder weniger essen. Ich bin ja wie immer pleite und hab nix verdient.
Eins schwör ich getz schon: Wenn mein Garten endlich feddich is, dann such ich mir ne anständige Arbeit inne Stadt.
Wat hab ich die Faxen manchma dicke vons Landleben.
Näää do, da machse wat mit...
