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Meisterhaft gescheitert


Uiuiui - da habbich wieder mal Glück gehabt. Beinahe wär dat volle Lotte ins Auge gegangen. Aber von vorne:

Wie ich so letzte Woche fleissig meine Gärten an´t ausbauen war, dacht´ich, ich könnt auch eigentlich ma langsam meine Meisterprüfunk ablegen. Et gab noch einiget zu erledigen, aber wenn man da fleissig mit zugange bleibt, dann lernt man dat ja quasi wie von selbst. Allet ne Frage der Zeit. Der Rest war reines Timing, wie man so schön sacht. Ich wollte dat nu auch nich so einsam und alleine auf´n Hof erleben.

Binnich also passend in et Dorf gewandert. Dat wurd´ eh ma Zeit, weil mir schon die letzten Klamotten am Aussenanderfallen waren und ich kaum noch wat zu Beissen inne Tasche hatte. Wochenends warn zufällig ´ne Spontanverlobunk und´n Prommigeburtstach, habbich dann gehört. Nachts hatte ich auf´n Marktplatz noch die Reste gefunden, wat ja ganz praktisch war. Stück Torte und´n geräucherten Stockfisch lag da noch rum. Wat solls, denk ich, et kommt ja doch allet in ein Bauch und der Hunger treibts rein...

Jagut, lange Rede, kurzen Sinn, eh ich mich hier noch verquasseln tu: Sonntachabend war et dann soweit. Da bin ich passsend für den großen Moment auf´n Marktplatz getippelt, mit´n Dreschflegel untern Arm und mein Getreide innen Sack dabei, dann habbich kurz ma ebend Bescheid gesacht, datse ma kurz alle kucken müssten, wat ich für´n tollen Hecht bin - und hab dann öffentlich meine Meisterprüfunk abgelecht, dat dat auch alle mitkriegen. Als Werbunk. Ich hab auch gleich mein Getreide verkauft. Et gab sogar Applaus. Da kann ich ja nich so gut mit um, ne? Habbich mein Krempel wieder eingepackt und mich stikum inne Taverne verzogen, paar Bierchen auf den Triumpf kippen. Dat tu ich gerne ganz alleine.

Und wie ich so vor mich hin ant sinnieren bin und schon überlech, wat ich nu als nächstes lernen will, da denk ich plötzlich so bei mich, ach komm, denk ich, machse die letzten paar Garben auch noch fix wech. Brauchse demnächst doch für Mehl. Hier direkt annen Tresen. Gekonnt is gekonnt, denk ich und solange sich keiner beschweren tut, kannze dat auch ebend fix hier machen.

Und ich pack meinen Dreschflegel aus und ich fühl mich grad so als wie wenn den Supertons persönlich dat einfach ma ebent so aus´n Handgelenk hinkriegen könnte. Immerhin war ich ja noch in meinen Meistertitelfreudentaumel. Dat muss ant Bier gelegen haben.

Jaaaa - und dat war wohl doch nix. Von wegen ma eben. Dat ging quasi vollet Pfund inne Hose. Mit Karacho. Man könnt´auch sagen, ich hab ganz meisterlich innen Sack gehaun. Blöderweise in mein eigenen... Et hätt´ aber auch ganz böse in´t Auge gehn können und ich seh ja sowieso schon schlecht.

Und wie ich wieder stehen kann, denk ich als erstes: Mensch, wat´n Glück, datt dat nich drei Schläge vorher passiert is, sonst hättze den Meistertitel doch erst nächste Woche hingekricht. Sowat wirft en tüddeligen Gesellen ja um Wochen zurück, wennze Pech has. Also Glück im Unglück, kann man so sagen.

Man musset ja auch irgendwie positiv sehn, wenn man ständig auffe Fresse fliecht, ne?

Und dat beste übberhaupt: Ich selbst hab nur´n blauen Fleck, den keiner sieht, solange mir die Buxe nicht platzt, aber den Dreschflegel, der is doch ganz schön krumm jetz. Dat macht mich auch´n bissken stolz, muss ich getz ma ganz ehrlich sagen. Dafür hättense ma klatschen solln, aber et hat ja wieder ma keiner gesehn. Wat getz aber auch nich wirklich schlimm is, wenn ich da mal genauer drübber nachdenk...

Zur Feier des Tages habbich noch einen getrunken und mir noch´n Stück Torte von gestern genehmigt obwohlich schon fast satt war.

Also allet in allen war et ´n ganz schönen Tach, an den ich mich noch lang erinnern werde.

Die Aktion geht absolut daneben! Landwirtschaft-Probe: 20|11 - 20|11 - 20|11 Ein Gegenstand erleidet schweren Schaden: Dreschflegel

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